Geld sparen in der ersten eigenen Wohnung: 15 bewährte Praxistipps

Dana -
stock.adobe.com © Photographee.eu
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Wer das berühmte „Hotel Mama“ verlässt, um erstmals auf eigenen Beinen zu stehen, der hat nur in den seltensten Fällen genügend Geld, um sich den Luxus zu gönnen, lediglich alle paar Wochen auf den Kontostand zu schauen – das gilt definitiv nicht nur für Sachsens Studenten, sondern ebenso für Azubis und viele, die nach der Ausbildung im ersten „richtigen“ Beruf loslegen.

Geld zu sparen ist für diese Menschen daher nicht nur komfortabel, sondern oft absolut notwendig. Wer dabei bereit ist, auch unkonventionelle Wege zu gehen, hat zahlreiche Möglichkeiten. 15 wirkungsvolle Optionen zeigen wir jetzt.

1. Das Jugendzimmer mitnehmen

Insbesondere seit der Pandemie ziehen junge Menschen verstärkt wieder zu den Eltern zurück – einfach, weil es finanziell nicht anders geht. Dieser „Rettungsschirm“ ist allerdings keine Ausrede, um beim ersten Auszug das alte Zimmer vollständig möbliert zurückzulassen.

Die Sachen mögen vielleicht nicht stylisch sein, aber sie sind immerhin bezahlt – und zur Not lässt sich mit etwas Farbe vieles aufpeppen. Also: Nichts zurücklassen, was später teuer neu angeschafft werden müsste.

2. Auf Second Hand setzen

Ein Jugendzimmer enthält nur selten alles, was man benötigt, um selbst eine kleine Wohnung vollständig auszustatten. Neuanschaffungen summieren sich jedoch schnell, selbst wenn sie vom Möbeldiscounter kommen.

Eine sehr gute und oft günstige Alternative sind Secondhand-Möbelmärkte. Sie gehören oft zu karitativen Organisationen, die beispielsweise Haushaltsauflösungen übernehmen. Wer sich nicht am dort häufig zu findenden „Senioren-Möbelstil“ stört, kann hier wahre Schnäppchen machen.

Außerdem sollten Auszugswillige bei jedem Sperrmüll-Berg vor Häusern die Augen offenhalten – vieles, was weggeworfen wird, hat noch viel Leben in sich.

3. Heizung freihalten

Bei der Einrichtung der ersten Wohnung denken viele an Optik und Funktionalität. Soll es dagegen ums Geld gehen, wäre es
besser, die Heizung möglichst frei abstrahlen zu lassen. Das bedeutet:

  • Bei wandmontierten Heizkörpern sollte es einen mindestens 20 Zentimeter betragenden Freiraum geben, in dem sich weder Möbel noch Vorhänge usw. befinden. Sofa und Bett sollten wegen ihrer Dämmeigenschaften sogar besser noch weiter entfernt stehen.

  • Bei Fußbodenheizungen sollte es möglichst keine Teppiche und Ähnliches geben, was die Abstrahlleistung reduziert.

Übrigens: Wenn es wirklich kalt ist, können dicke Vorhänge und herabgelassene Rollläden dem Bereich um die Fenster eine signifikant bessere Dämmung verleihen. Jedoch dürfen die Vorhänge selbst dann keineswegs die Heizkörper bedecken.

4. Heizung herunterregeln

Hiermit sind ebenfalls zwei Dinge gemeint:

  1. Sofern die Wohnung mehrere Räume hat, sollte jeder davon nur auf die empfohlenen Mindestwerte beheizt werden – Türen dazwischen geschlossen halten.

  2. Nachts und beim Verlassen sollten die Temperaturen noch weiter gesenkt werden.

Beides kann einen erheblichen Unterschied auf der Abrechnung bedeuten.

5. Solarstrom erzeugen

Dank Balkonkraftwerken hat fast jeder die Möglichkeit, selbst 230-Volt-Netzstrom zu erzeugen – seit einer kürzlichen Gesetzesänderung sogar 800 statt zuvor 600 Watt. Doch Vorsicht: Damit das funktioniert, ist es zunächst nötig, einen Blick ins sächsische Solarkataster zu werfen, um zu sehen, wo die Anlage besonders viel Sonne abbekommt.

Ebenso ist beim Kauf auf den richtigen Winkel der Halterung zu achten, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Hierfür gibt es mehrere Systeme. Nur so lässt sich eine möglichst rechtwinklige Einstrahlung realisieren – also maximale Stromerzeugung.

Übrigens: Zwar nicht ganz günstig, kann eine Powerstation dabei helfen, ein Maximum des selbsterzeugten Stromes praxistauglich zu nutzen – mitunter sogar einen Großteil des Haushaltsverbrauchs abzudecken.

7. Großpackungen kaufen

Je größer eine Verpackungseinheit (etwa bei Lebensmitteln), desto geringer sind die Verpackungskosten. Pro Menge sind Großpackungen deshalb häufig günstiger. Insbesondere, wenn keine Mindesthaltbarkeitsdaten dagegensprechen, kann es deshalb viel bringen, bei seinen Besorgungen auf solche Großmengen zu setzen – und obendrein seltener kaufen zu müssen.

8. Nur Waschpulver nutzen

Für saubere Wäsche gibt es verschiedene Optionen: Waschpulver, Flüssigwaschmittel oder Pods. Waschpulver ist dabei fast immer die günstigste Wahl – und meistens sogar diejenige, die besser wäscht.

Übrigens: Viele Mittel wirken bereits bei sehr niedrigen Temperaturen. Nur einmal monatlich sollte man zur Pflege der Waschmaschine Hand- und Badetücher sowie Geschirrtücher tatsächlich „kochen“.

9. Selbst kochen

Ja, der Alltag auf eigenen Beinen ist oft sehr stressig. Bei den Eltern konnte man sich zumindest darauf verlassen, dass manches auf mehrere Schultern verteilt wurde. Wer versucht, Zeit zu sparen, indem er regelmäßig bei Bäcker, Imbiss oder Lieferdiensten auf verzehrfertige Speisen zurückgreift, merkt schnell, dass die gesparte Zeit an anderer Stelle teuer bezahlt wird.

Selbst zu kochen ist die mit Abstand günstigste Ernährungsform. Wer es wirklich konsequent machen möchte, besorgt sich noch dichtschließende Behälter und setzt gleich auf die Meal-Prep-Schiene.

10. Wassersprudler nutzen

Insbesondere Discounter-Getränke sind sehr günstig. Doch selbst wenn man die Anschaffungs- und Unterhaltskosten eines Wassersprudlers mit einkalkuliert, laufen dessen Kosten pro Getränk allem anderem den Rang ab – da Leitungswasser extrem günstig ist.

Wer mehr Geschmack will, findet im Web mittlerweile unterschiedlichste Anbieter diverser zuckerfreier und typischerweise sehr günstiger „Brausepulver“.

11. Akkus kostenlos laden

Manche Arbeitgeber und sowieso alle Hochschulen und viele andere staatlichen Stellen, dazu diverse Geschäfte und Restaurants gestatten das Aufladen von Akkus zum Nulltarif. Wer diese Möglichkeit hat, sollte damit nicht nur das Handy „nachtanken“, sondern, wenn es nicht unnötig Zeit kostet, auf die Weise eine Powerbank füllen. Bitte jedoch stets zuvor nachfragen, ob das okay ist.

12. WLAN teilen

Internet ist in Deutschland enorm teuer. Im Schnitt geben Haushalte dafür 42 Euro im Monat aus. Selbst wenn es in der ersten Wohnung etwas weniger sein sollte – der Wert lässt sich weiter reduzieren. Zumindest mit den Nachbarn desselben Stockwerks gibt es praxistaugliche Möglichkeiten zum WLAN-Sharing, etwa über bessere Router-Antennen oder eine andere Positionierung. In dem Fall zahlt einer die Rechnung, während die anderen ihren Anteil auf sein Konto überweisen.

Ist das legal? Nach Ansicht von Rechtsexperten ja. Lediglich die AGB der Anbieter können derartiges untersagen. Doch selbst wenn es herauskäme, würde das höchstens zu einer Vertragskündigung führen.

13. Im Fitnessstudio duschen

Diese Option ist zwar nur etwas für Menschen, die regelmäßig trainieren gehen. Wer also sowieso einen Pauschalpreis bezahlt – sollte überlegen, ob er das nicht nutzen will, um Wasser und dessen Erwärmung auf der heimischen Rechnung zu sparen, indem er die Studio-Duschen nutzt.

Je nach Betreiber wird nicht einmal kontrolliert, ob jemand zuvor ein „Alibi-Training“ absolviert. Und wer sowieso ernsthaft trainieren geht, kann so an gleich mehreren Wochentagen gutes Geld sparen.

14. Spülmaschine randvoll machen

Insbesondere, wer als junger Mensch allein in der ersten Wohnung lebt, wird zwar nicht sonderlich viel Geschirr schmutzig machen. Das ist allerdings keine Ausrede, um die geringe Menge mit der Hand zu spülen oder gar die Spülmaschine halb leer laufen zu lassen.

Stattdessen ist es weitaus sparsamer, die Maschine erst dann einzuschalten, wenn sie vollständig gefüllt ist – oder einem saubere Teller und Besteck ausgehen. Keine Sorge, moderne Geräte und Reinigungsmittel kommen selbst mit den vielleicht tagelang eingetrockneten Resten gut zurecht. So lässt sich Wasser und Energie sparen, was die Haushaltskasse spürbar entlastet.

15. Nur mit Zettel einkaufen gehen

Geschäfte nutzen längst umfangreiche tiefenpsychologische Ansätze, um uns dazu zu bewegen, dort möglichst viel zu kaufen. Wer sich das nicht leisten kann, weil das Alleinleben in jungen Jahren auch schon so teuer genug ist, der sollte die „Oma-Methode“ anwenden:

  1. Immer aufschreiben, was man braucht – und nur das kaufen.

  2. Sonderangebote nur dann mitnehmen, wenn das Produkt sowieso gekauft werden sollte.

  3. Am besten nur Bargeld mitnehmen, das hilft weiter dabei, keine Gelegenheitskäufe zu tätigen.

Und danach gilt wie bei allen anderen Ausgaben: Alles in ein Haushaltsbuch eintragen. Nur so bleibt der Überblick über die Kosten gewahrt – und lässt sich rasch identifizieren, wo noch weitere Sparpotenziale bestehen.